Nürnberger LandtagskandidatInnen solidarisieren sich mit Beschäftigten

SPD kritisiert Lohndumping bei Supermarktkette real

  • von  Claudia Arabackyj, Kerstin Gardill, Stefan Schuster, Arif Tasdelen
    13.07.2018
  • Beiträge, Arif Tasdelen, Stefan Schuster, Beiträge

Die Nürnberger SPD-LandtagskandidatInnen solidarisieren sich ausdrücklich mit den 34.000 Beschäftigten der Metro-Tochter real, die heute im Kampf gegen die Tarifflucht des Unternehmens in Nürnberg und bundesweit streiken.

Im Zuge einer Umstrukturierung hat real vor, neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit deutlich schlechteren Arbeitsverträgen auszustatten. „Diese leisten dieselbe Arbeit wie Beschäftigte, die schon länger im Betrieb sind. Sie haben daher die gleichen Gehälter und Arbeitsbedingungen verdiente wie anderen Beschäftigten“, erklärt Kerstin Gardill.

Erst vor zwei Jahren hatte ver.di mit den Beschäftigten bei real vor Ort einen sog. Zukunftstarifvertrag ausgehandelt. Darin wurde sich unter anderem darauf geeinigt, dass die 265 real-Märkte eine Standortsicherung erhalten, betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen werden und das Unternehmen nicht umstrukturiert werden darf. „Die Beschäftigten leisteten einen großen Beitrag dazu, indem sie auf Tariferhöhungen und große Teile des Urlaubs- und Weihnachtsgeldes verzichteten. Jetzt werden sie von real im Stich gelassen“, so Stefan Schuster. Im März 2018 unterbrach Metro-Vorstandsvorsitzender Olaf Koch die Gespräche mit ver.di und kündigte den Zukunftstarifvertrag.

Nach dem Ausstieg aus dem Tarifvertrag und der Umstrukturierung von real sollen nun Tarifverträge gelten, die mit der christlichen Gesellschaft DHV abgeschlossen wurden. „Die Entgelte liegen im Schnitt 24 Prozent unterhalb des Flächentarifvertrages für den Einzelhandel und sind damit nicht zumutbar für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Diese stehen nun vor einer völlig ungewissen Zukunft“, so Arif Tasdelen.

„Das ist absolut inakzeptabel. Wir müssen Lohndumping verhindern, dafür brauchen wir allgemein verbindliche Tarifverträge. Verhandlungspartner der Arbeitgeber im Einzelhandel muss ver.di sein.“, findet Claudia Arabackyj.

Die Nürnberger SPD-Landtagsabgeordneten stehen deshalb geschlossen hinter den 34.000 betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in ihrem Kampf gegen die Tarifflucht des Unternehmens.